Wie funktioniert eine Wasserenthärtungsanlage?

Das harte, kalkhaltige Wasser durchströmt ein Austauschermaterial in lebensmittel-Qualität. Dabei wird im Ionenaustauschverfahren der Kalk entzogen und an das Austauschermaterial gebunden. Das so gewonnene «0-grädige» Wasser wird mit hartem Wasser auf die gewünschte, ideale Wasserhärte vermischt. Ist die Kapazität des Austauschermaterials erschöpft, wird es mit einer geringen Menge Kochsalzlösung reaktiviert und anschliessend gespült. Dieses Spülwasser hat etwa den gleichen Salzgehalt wie er zum kochen von Kartoffeln notwendig ist. Die Regeneration läuft isoliert von der Trinkwasserversorgung ab, Salzlösung und Trinkwasser kommen nicht miteinander in Berührung. Auch während der kurzen Regenerationszeit ist die Wasserversorgung des Haushaltes über einen «by-pass» (Umgehung) sichergestellt.

Gibt es andere Möglichkeiten Trinkwasser zu enthärten?

Ganz klar NEIN!

Denn nur durch das Ionenaustauschverfahren ist eine tatsächliche echte Wasserenthärtung möglich. Alle anderen angepriesenen Verfahren beeinflussen den Kalkgehalt des Wassers nicht.

Welche Vorteile bietet enthärtetes Wasser?

  • weiche Wäsche
  • weniger Reparaturen an Haushaltgeräten
  • keine verstopften Brauseköpfe usw.
  • Einsparungen bei Wasch-, Reinigungs- und Hautpflegemitteln
  • keine Kalkflecken auf Fliesen, Armaturen, Sanitärkeramik und Duschtrennwänden

Warum darf ein Wasserenthärter nur vom Fachmann eingebaut werden?

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Deshalb wurde in den SVGW-Leitsätzen ganz klar festgelegt, dass nur Wasserfachleute ARBEITEN AM WASSERLEITUNGSNETZ AUSFÜHREN DÜRFEN. Denn es müssen sowohl hinsichtlich der verwendeten Materialien, als auch im Arbeitsablauf Regeln betrachtet werden, die gewährleisten, dass das Trinkwasser im Verteilungsnetz immer einwandfrei bleibt. Die Konzession, Arbeiten am Wasserleitungsnetz auszuführen, vergibt das örtliche Wasserwerk. Die Installationsbetriebe sind diesem gegenüber auch zur Einhaltung aller Vorschriften verpflichtet.

Unterhalt

Ein im 2-jahres-Intervall durchgeführter Service wird empfohlen um mögliche Bakterien frühzeitig eliminieren zu können. Dies beinhaltet:

  • Fahr- und Arbeitszeit / Kilometerspesen
  • Einsatz Messgeräte,
  • Funktionskontrolle und Überprüfung der Betriebsbedingungen
  • Einstellungen der Enthärtungsanlage
  • Reinigung des Salzlösebehälters
  • Führen der Gerätebuchhaltung

Geräte / Modelle

Das den Bedürfnissen entsprechende Model wird durch Empfehlung individuell offeriert

Wissenswertes

Welche Auswirkungen hat zu hartes Wasser auf die Funktionen von Haushaltgeräten?

Das «Zuviel» an Kalk im Wasser kann überall dort stören, wo das Wasser mit alkalischen Stoffen, insbesondere mit Seife in Berührung kommt, wo es erwärmt, verdampft, verdunstet oder verwirbelt wird. Dadurch entweicht «kalklösende» Kohlensäure aus dem Wasser und der Kalk «fällt aus». Es bildet sich der gefürchtete Kalkstein und /oder die Kalkseife.

Besonders gefährdet sind darum:

  • Wassererwärmer, Heisswasserbereiter, Heizungen usw.
  • Wasch- und Spülmaschinen, Kaffeemaschinen, Brauseköpfe usw.
  • warmwasserführende Leitungen, Rohrbiegungen und Verengungen

Dies bedeutet:

  • Störungen oder gar Zerstörungen der Geräte
  • Durchbrennen von Heizelementen
  • Reparaturen und häufige Entkalkungen evtl. sogar Auswechseln von Leitungen
  • Ungenügende Leistung durch schlechte Wärmeübergänge (kann zusätzlich zum unerwünschten «Pendeln» der Wärmeerzeuger führen).

Gehen bei der Wasserenthärtung wichtige Mineralien und Spurenelemente verloren?

Bei Wasserenthärtern wird das Trinkwasser auf die ideale Wasserhärte eingestellt. Der Gesamtsalzgehalt wird nicht verändert. Somit ist gewährleistet, dass Mineralien und Spurenelemente im notwendigen Masse auch im enthärteten Wasser enthalten sind.

Belastet ein Wasserenthärter die Abwässer?

NEIN!

  • Reduzierung der Waschmittelmenge um bis zu 50%. Dadurch könnten jährlich in der Schweiz ca. 15.000 Tonnen Waschmittel eingespart werden, die die Gewässer nicht mehr belasten würden.
  • Erhebliche Einsparungen von agressiven Reinigungsmitteln (es müssen keine Kalkflecken mehr weggeputzt werden).

Es müssen keine Säuren für Entkalkungen eingesetzt werden.

  • Auch Energieeinsparungen entlasten indirekt die Umwelt: Wo weniger Energie eingesetzt wird, gibt es weniger Abgase.

Demgegenüber ist die Belastung der Umwelt durch Regeneriersalz wesentlich kleiner.

Warum ist eine Wasserenthärtungsanlage heute notwendiger als früher?

Hatte man vor 30 Jahren ausser einigen Wasserhahnen und der Toilette noch ein Bad im Haus, so war dies -in der Regel- alles was an Sanitärtechnik vorhanden war. Und heute: Immer mehr Maschinen mit stets verfeinerter, aber auch empfindlicher Technik, höheren Heizdichten und Temperaturen, geringeren Wandstärken etc. werden eingesetzt.

  • Zentrale oder dezentrale Warmwasserversorgung
  • Duschen, meist sogar mit Thermostatventilen
  • Verchromte Armaturen
  • Wasch- und Spülmaschinen

Wann lohnt sich der Einbau eines Wasserenthärters?

Grundsätzlich gilt: Je höher der Wasserverbrauch und je härter das Wasser, um so schneller macht sich die Investition eines Wasserenthärters bezahlt.

  • die jährlichen EINSPARUNGEN an Energiekosten können 10% und mehr betragen
  • bis zu 50% Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel können eingespart werden
  • Wäsche wird geschont und bleibt länger haltbar
  • bei Spülmaschinen muss nur noch wenig Salz nachgefüllt werden

Ausserdem werden gespart:

  • die häufige Entkalkung von Kaffeemaschinen

Wasserhärte in der Schweiz